Städte und Gemeinden sind verpflichtet, die Rattenplage in Grenzen zu halten. Besonders Beliebt zu Bekämpfung von Ratten ist Rattengift. Vor allem Abwasserbetreiber unterliegen einer erhöhten Aufmerksamkeit und müssen von Gesetzes wegen regelmäßig Schädlingsbekämpfer und sogenannte Kammerjäger einsetzen. Wobei Kammerjäger ein veralteter Begriff ist. Viele Städte haben eine Rattenverordnung für Rattengift erlassen, die alle Bürger in die Pflicht nimmt. Wenn Ihr Haus oder Gründstück also von einer Rattenplage heimgesucht wird, haben Sie die Kosten für die Bekämpfung selbst zu tragen.
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Rattengift kaufen
Rattengift kann ganz einfach im Internet besorgt werden. Zahlreiche Portale haben ein solches Gift in ihrem Sortiment. Oftmals fehlen hier jedoch die Beschreibungen. In einem solchen Fall sollte man kein Rattengift erwerben, da die Inhaltsstoffe eine große Bedeutung haben.
Manche Rattengifte sind besonders schädlich für die eigenen Haustiere, weswegen man extrem vorsichtig an die Sache herangehen muss. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass das Haustier sich nicht im gleichen Raum befindet, wie der Köder mit Rattengift.
Rattengift im Haushalt
Rattengift und Rattenköder sind für den „Hausgebrauch“ die gängigsten Bekämpfungsmittel. Diese Gifte werden in der Regel als Fraßköder ausgelegt und nennen sich Rodentizide. Der Name Rodentizid ist nicht die Bezeichnung für das Gift selbst, sondern setzt sich aus den lateinischen Begriffen für „Ratte“ und „töten“ zusammen. Zum Einsatz kommen verschiedene Nervengifte und Blutgerinnungshemmer, bei denen die Ratte nach Aufnahme verblutet. Arsen, Strychnin und weißes Phosphor werden aufgrund der tödlichen Wirkung auch für den Menschen nicht mehr verwendet. Gegen einige Inhaltsstoffe der Rattengifte haben Ratten Resistenzen entwickelt. Deshalb wechseln Schädlingsbekämpfer diese Mittel gelegentlich gegen andere aus. Bei einem extremen Befall mit Ratten werden auch ganze Gebäudekomplexe mit Phosphiden begast. Diese Methode findet oft in den Vereinigten Staaten Anwendung und ist nicht ganz ungefährlich, weil das Luft-Phospat-Gemisch eine explosive Mischung bildet. Auch das heute verwendete Rattengift ist nach wie vor für den Menschen gesundheitsschädlich. Vor allem Kleinkinder und Haustiere sind gefährdet, deshalb müssen beim Auslegen von Rattenködern in Kellern von eigenen und Gemeinschaftshäusern Warntafeln / Rattengift Schilder aufgehängt und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Bestimmte Cumarine und Gifte sind nicht freiverkäuflich. Professionelle Schädlingsbekämpfer haben zudem immer ein Gegengift dabei, falls sie unvermittelt mit dem Rattengift in Kontakt kommen.
Fressköder, neben denen ein totes Tier liegt, werden von den anderen Ratten normalerweise nicht mehr angenommen. Zur Verwendung von Rattengift bietet sich vor allem Antikoagulantien an, da dieses Gift im Fressköder nur eine geringe Toxizität für den Menschen hat. Die herkömmlichen Gifte dürfen seit Dezember letzten Jahres nicht mehr im einfachen Handel verkauft werden. Jedoch können diese noch im Fachhandel gekauft werden, wo es nebenbei noch eine kurze Instruktion vom Verkäufer gibt.
Anwendung von Rattengift und Wirkung
Sowohl bei der Anwendung als Medizin als auch als Rattengift wird ausgenutzt, dass Cumarine eine Ähnlichkeit (v.a. in der Struktur) zu Vitamin K vorweist. Dieses Vitamin wird nämlich in der Leber bei der Synthese unterschiedlicher Gerinnungsfaktoren benötigt. Cumarine heften sich anstelle des Vitamins K’s an das jeweilige Enzym, wodurch dieses blockiert wird. Daraufhin wird die Bildung der betreffenden Faktoren durch kompetitive Hemmung gestoppt. Es wird also erst nach einer gewissen Zeit (in der Regel 6 Stunden) zu einer Leberbeschädigung kommen. Das Wirkmaximum wird nach etwa 40 Stunden erreicht.