Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Rattenfallen: Lebendfallen und Fallen, bei denen die Tiere getötet werden. Letztere sind wirkungsvoll, wenn Sie aus Sicherheitsgründen kein Gift einsetzen möchten. Da Ratten jedoch intelligent und lernfähig sind, kann es sein, dass sie nach den ersten Erfahrungen solche Fallen umgehen oder ignorieren – verletzte Ratten sind in der Lage, ihre Artgenossen zu „informieren“. Lebendfallen sind hilfreich, wenn sich nur ein Tier in Wohnung oder Küche „verirrt“ hat und gefangen werden soll und Sie vor allem nicht wissen, ob es sich tatsächlich um eine Ratte handelt.
Bei einer Rattenplage ist eine Lebendfalle jedoch unnütz. Es hat auch nichts mit Tierschutz oder dem Tier „Leid ersparen zu wollen“ zu tun, wenn Sie eine Vielzahl an Lebendfallen aufstellen. Denn was machen Sie mit den gefangenen, lebendigen Ratten? Wenn lebende Ratten einige hundert Meter entfernt in der Natur ausgesetzt werden, finden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit den Weg zurück und wissen, was sie künftig nicht mehr machen: nämlich in Ihre Fallen tappen. Dennoch kann es hilfreich sein, eine lebende Ratte zum Amtstierarzt zu schaffen. Dieser wird das Tier auf Krankheiten untersuchen. Das ist vor allem für die Ursachenforschung wichtig, wenn bereits Krankheitsfälle bei Mensch und Tier aufgetreten ist und der Ursprung nicht bekannt ist. Hierfür wird die Ratte natürlich (schmerzfrei) vom Tierarzt getötet. Da diese Untersuchung an einer toten Ratte vorgenommen wird, können Sie auch gleich eine herkömmliche Schnappfalle benutzen. Diese Fallen arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie Mausefallen, sind jedoch größer und demzufolge schmerzhafter, wenn Sie sich beim Aufstellen den Finger einklemmen. Als Köder kommen Speck oder Brot zum Einsatz, manche „schwören“ auch auf Nutella. Harter Käse wird seltsamerweise oft verschmäht. Bei Lebendfallen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ob Gitterkäfig oder Holzkiste: Sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Entweder löst die Ratte beim Betreten der Falle eine Falltür aus oder die Falle ist so konzipiert, dass ein Tier zwar hinein aber nicht wieder heraus kommt. Sollten Fallen (egal welcher Art) keine Wirkung zeigen, müssen Sie auf Rattengift zurückgreifen, um eine Rattenplage zu verhindern oder einzudämmen. Sogenannte Ultraschallfallen, die Nagetiere durch Geräusche zum weglaufen bewegen sollen, interessieren Ratten wenig, stören aber unter Umständen die unter Naturschutz stehenden Fledermäuse.