Ratten gefürchtet und verehrt

Ratten sind Zivilisationsschmarotzer und folgen dem Menschen als sogenannte Kulturfolger auf Schritt und Tritt. Eigentlich gehören weltweit über 65 Arten zur Familie der Ratten. Nur die Wander- und Hausratten können jedoch für den Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung gefährlich werden.

Sie sind als Nahrungsmittelschädlinge, Werkstoffzerstörer (Kabel, Holz, Verkleidungen) und Krankheitsüberträger gefürchtet. Im Mittelalter wurde fast die Hälfte der europäischen Bevölkerung durch die Pest ausgerottet – eine durch Rattenkot und Rattenflöhe übertragene hochgradig ansteckende Infektionskrankheit. Wobei die Wanderratte die etwas kleinere Hausratte in ihrem Lebensraum fast verdrängt hat.

Weltweit werden Ratten mit Gift bekämpft, wobei die Tiere im Laufe der Zeit gegen viele Mittel Resistenzen oder Unempfindlichkeiten aufgebaut haben.

Rattenplage und Rattenkult

Wanderratten sind Allesfresser und extrem anpassungsfähig. In Großstädten befindet sich ihr Lebensraum meist in den weit verzweigten unterirdischen Kanälen, weshalb sie auch als „Kanalratte“ bezeichnet wird. Sie fühlt sich natürlich auch in Scheunen, Ställen oder Abbruchhäusern wohl. Aufgrund ihrer extrem hohen Fruchtbarkeit und Reproduktionsrate kann sich innerhalb eines Jahres aus einem Rattenpärchen eine Population von mehreren hundert Tieren entwickeln und es entsteht schnell eine Rattenplage.

Ratten gelten als lernfähig und intelligent, deshalb werden aus Wanderratten gezüchtete Laborraten (Farbratten) unter anderem für die Verhaltensforschung genutzt. Während in der westlichen Welt die Ratte historisch gesehen als dumm, feige und verschlagen gilt, werden Ratten in Asien und Indien regional als heilig verehrt. Im Karni-Mata-Tempel in Indien leben tausende Ratten als Glücksbringer. Im chinesischen „Jahr der Ratte“ geborenen Menschen werden Klugheit, Kreativität und Gemeinschaftssinn zugesprochen.

Krankheitsüberträger Ratte

Als Haustiere gehaltene Farbratten sind in der Regel keine Krankheitsüberträger. Freilebende Ratten übertragen hierzulande zwar keine Pest mehr, denn diese Krankheit gilt als ausgerottet, aber sogenannte Zoonosen. Das sind Infektionen, die über Hautkontakt oder Inhalation der Keime auf den Menschen übertragen werden. Hierzu zählen Salmonellen, Leptospirose-Erreger und Hanta-Viren.

Außerdem kann der Biss einer wilden Ratte in gefährdeten Gebieten Mensch und Tier mit Tollwut infizieren. Was Sie bei einem Rattenbefall unternehmen und wie sich und Ihre Familie vor Krankheiten schützen können, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Wir erklären Ihnen, ob und wann Fallen sinnvoll sind, mit welchen handelsüblichen Rattengift Sie Ratten abwehren können und wann eine Rattenplage vorliegt, die von Fachleuten bekämpft werden muss.

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